Sicherheit in Spandau: Präsenz stärken, Prävention ausbauen, soziale Lösungen
Stark besuchte Veranstaltung zum Thema Sicherheit in Spandau: Am 21. Oktober diskutierten wir 
mit Gollaleh Ahmadi (sicherheitspolitische Sprecherin der Grünen im Abgeordnetenhaus)
und Stephan Weh (Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei Berlin) über Präsenz,
Prävention und soziale Unterstützung für die Sicherheit in und um Spandau.
Stephan Weh brachte auch Spandau-Erfahrung mit ein und kennt den Bezirk: Er begann seinen
Dienst in der Moritzstraße, später wechselte er nach Wilmersdorf. Er betonte, dass politische
Entscheidungen die Polizeiarbeit direkt (Personal, Abläufe) und indirekt beeinflussen – von der
Wohn-, Sozial-, bis hin zur Gesundheitspolitik, die die Brennpunkte von morgen und damit die
Arbeit seiner Kolleginnen und Kollegen prägen.
Die Wahrnehmung vieler Menschen, dass sich rund um Bahnhof, Rathaus und Münsingerpark
die Lage spürbar verändert hat, wird durch Zahlen zu Abhängigkeitsproblemen bei
harten Drogen bestätigt. Drogenbedingte Todesfälle haben zugenommen.
Gollaleh Ahmadi betonte, dass Sicherheit im Zusammenspiel entsteht: soziale Unterstützung,
Prävention und – wo nötig – die Durchsetzung von Recht und Gesetz. Organisierte Kriminalität
muss konsequent bekämpft werden, zugleich braucht es niedrigschwellige Hilfen und
verlässliche Verfahren.
Ein gemeinsames Verständnis aus der Diskussion:
- Ein Sicherheitskonzept für das Spandauer Bahnhofsviertel braucht Sozialarbeit und Prävention sowie gezielte, verhältnismäßige Repression. Organisierte Kriminalität wird konsequent polizeilich verfolgt.
- Digitale Werkzeuge reduzieren Bürokratie und schaffen Zeit für Präsenz vor Ort: Polizei
 auf Kernaufgaben fokussieren, Verfahren (wo möglich) vereinfachen und
 Ordnungswidrigkeiten beim Ordnungsamt bearbeiten – so bleibt mehr Zeit für den
 Funkstreifendienst.
- Polizeiarbeit endet nicht an Bezirksgrenzen. Es braucht verlässliche Zusammenarbeit
 von Bezirk, Land und Bund; internationale Entwicklungen (zum Beispiel Drogenströme)
 wirken mit.
- Prävention ausbauen: Mehr Mittel für Streetwork, Suchtberatung, Kältehilfe und
 psychosoziale Unterstützung – früh und niedrigschwellig.
- Spandau gut gestalten: Dunkle Ecken beleben, Wege und Parks sicherer machen
 (städtebauliche Kriminalitätsprävention).
Was wir alle tun können:
- 110 nur bei akuten Notfällen, Gewalt und Gefahren wählen.
- Wenn es zu laut ist: Erst reden, dann rufen. Nachbar*innen freundlich ansprechen,
 bevor der Notruf gewählt wird. Das entlastet die Polizei spürbar und baut Verständnis
 untereinander auf.
- Bei Ordnungswidrigkeiten: Ordnungsamt, gerne auch Ordnungsamt-Online – nutzen.
- Hinweise geben: unsichere Orte, Vermüllung, andere Probleme an Bezirk/Ordnungsamt
 melden.
- Unterstützen: Kältehilfe und lokale Sozialangebote stärken – durch Engagement,
 Spenden oder Hinweise auf Bedarfe.
Wie es weitergeht:
Wir bringen die Ergebnisse des Abends in die BVV und ins Abgeordnetenhaus ein – gemeinsam mit Gollaleh Ahmadi. Sicherheit ist komplex und braucht ein ressortübergreifendes Vorgehen: Prävention, soziale Unterstützung und rechtsstaatliches Handeln. Für ein sicheres Spandau, das niemanden zurücklässt.
Weiterführende Informationen:
https://www.berlin.de/polizei/verschiedenes/polizeiliche-kriminalstatistik/
 
						 
							