Seit einigen Monaten ist sie da, die Straßenbahn in Spandau. Eine elegante Straßenbahnhaltestelle mit einer geschwungenen Dachkonstruktion auf dem Altstädter Ring bietet genügend Platz für zwei 60-Meter-Tramzüge je Richtung. Treppen und auch ein Aufzug führen direkt hinunter zur U-Bahn, ohne dass die Straße überquert werden muss.
Bild 1: Straßenbahnhaltestelle vor dem Rathaus Spandau. Diese bekommt später eine durchgängige Dachkonstruktion und Treppen, die direkt zur U-Bahn führen.
Drei Tram-Linien gibt es nun in Spandau. Die erste führt vom U-Bahnhof Haselhorst über die Daumstraße, Rauchstraße, Streitstraße, Rathaus Spandau bis nach Heerstraße Nord. Die zweite kommt vom neuen Stadtviertel Insel Gartenfeld und führt bis zur Heerstraße Nord, die dritte führt in die Mitte des Falkenhagener Feldes. Die Weiterführung bis nach Falkensee ist bereits in der Planung – ebenso wie weitere Linien. Auf diesen Stecken gehören überfüllte Busse der Vergangenheit an, die Tram hingegen bietet deutlich mehr Platz für die Mitfahrenden. Rollstuhlfahrer*innen können selbstständig und ohne Beeinträchtigung ein- und aussteigen. Während man sanft und komfortabel dahingleitet, kann man den Blick aus dem Fenster genießen.
Was man sieht, ist quirliges Leben! Früher war dieser Bereich noch vom Autoverkehr dominiert, heute sind hier vor allem Menschen unterwegs – die sich hier übrigens gerne aufhalten…
Der Altstädter Ring hat nunmehr nur noch zwei Spuren, plus einer Busspur je Richtung. Der frei gewordene Platz konnte genutzt werden, um endlich breite und sichere Radverkehrsanlagen zu realisieren.
Bild 2: Die Seegefelder Straße ist für den Autoverkehr gesperrt, dafür ist Platz für einen Radstreifen von 5 Metern Breite.
Dies gelang vor allem deshalb, weil Spandaus gefährlichste Kreuzung verschwunden ist. Waren auf dem Bahnhofsvorplatz und der Seegefelder Straße zwischen Bahnhof Spandau und Münsinger Park früher noch Autos unterwegs, gibt es hier heute eine Fußgängerzone, die lediglich von einigen Bussen durchquert wird. Der Bahnhof hat so deutlich an Attraktivität und Aufenthaltsqualität gewonnen.
Das Abbiegen von und in den Stabholzgarten ist nur noch für Busse möglich. Über die Charlottenbrücke kommt man jetzt nur bis zu den Parkhäusern von Karstadt und dem Rathaus. Hier ist eine attraktive Verbindung zwischen der Spandauer Altstadt, dem Lindenufer und dem Gebäudekomplex „Spandauer Ufer“ auf dem ehemaligen Postgelände entstanden.
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Bildnachweis: © Stephanie Freisleben, 2021